Kürzlich waren wir mal wieder dabei, eines unserer Trainings vorzubereiten und wollten dabei eine Variante der Lego Scrum Simulation zum Einsatz bringen. Um auch die unterschiedlichen Störungen, die während eines Sprints auftreten können, spielerisch und einprägsam zu vermitteln, wollten wir Karten mit speziellen Anweisungen an die Teilnehmenden austeilen. Wir hofften, im Netz Anregungen für die Störungen oder sogar bereits vorbereitete Karten zu finden, die wir einfach benutzen konnten. Erstaunlicherweise fanden wir aber nichts, was unseren Erwartungen entsprach und so machten wir uns kurzerhand daran, unsere eigenen Karten zu erstellen.
Wir nennen sie Scrum Devil Cards, weil sie ja schließlich kleine Gemeinheiten darstellen, die die Teilnehmer etwas aus dem Tritt bringen sollen. Diese Karten enthalten Anweisungen wie zum Beispiel
- Geh an dein Telefon und tue so, als würde dich dein Partner anrufen!
- Sag im Daily Scrum, dass du nicht mehr weißt, woran du gearbeitet hast!
- Beginne eine andere Story aus dem nächsten Sprint. Falls jemand etwas sagt, antworte, dass du keine Lust auf die Stories im Sprint hast.
- Stoppe deine Arbeit und fang mit dem PO eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit einer Anforderung an.
- Sei faul. Tu nichts, bevor dich nicht jemand darum bittet!
Während das Team einen mehrminütigen Sprint durchführt, stecken wir einzelnen Teilnehmer gezielt eine der Karten zu und beobachten dann, wie das Team auf die Störung reagiert. Wir haben schon die volle Bandbreite vom totalen Ignorieren der Störung bis hin zum kollektiven „Geht’s noch?“ erlebt. Wie auch immer die Reaktion auch ist, bietet die Störung eine ideale Grundlage für die anschließende Analyse des Sprints, sei es in einer Retro oder in einem Debrief.
Natürlich ist die Nutzung nicht auf Trainings beschränkt, sie eignen sich auch hervorragend als kleine Provokationen zum Wachrütteln in der täglichen Arbeit.
Die Karten zum Selbstdruck möchten wir gern zur eigenen Verwendung an die Hand geben.